Australia - Mt. Isa

Das Leben im Outback ... wow das hört sich doch spannend an. Nein, das war nicht der Grund warum ich nach Mount Isa gekommen bin. Es war die Arbeit, als Barattendent im Renommiertesten Hotel in einer der grössten Städte im Australischen Outback. Nach einer 26 Stunden Busfahrt von Brisbane bin ich kaputt und völlig übermüdet in Mount Isa angekommen. Mit 22.000 Einwohnern und Ländlich gesehen einer der grössten Städte der Welt, verbrachte ich 4 Monate. 70% der Einwohner Arbeiten im Bergbau, 20% Arbeiten für das wohl der "Kumpel" und 10% sind Aborigines. Schnell wird anhand dieser Statistik einiges klar: Die Bergbauarbeiter verdienen richtig viel Geld und der Rest probiert davon zu profitieren. Lediglich die Ur-Einwohner ... naja sie werden geduldet. Wobei der Kleinstadt-Rassismus hier nicht zu verachten ist. Was natürlich daher stammt, dass es dem Staat nicht gelungen ist, eine richtige Strategie zu finden wie man eine Sozial-Schwache Randgruppe in die Zivilisation integriert. Wöchentliche Geldrationen werden direkt in die Spielautomaten geworfen oder in Alkohol umgesetzt. So wundert es natürlich auch nicht, dass sich niemand darum kümmert ob die Kinder in die Schule gehen oder was auch immer machen. Wenn Mama und Papa sich dann noch bis aufs Blut und Knochenbrüchen gegenseitig verprügeln, haben die heranwachsenden die perfekten Vorbilder. Aus diesem Grund sollte man auch tatsächlich nicht alleine zu lange Wege ausserhalb des Zentrums mitten in der Nacht tätigen.

Ansonsten ist das Leben tatsächlich ähnlich wie man sich es vorstellt: Hier gibbet nix und davon jede Menge! Es passiert auch quasi nix. Es gibt jeweils eine Vertretung jeder FastFood-Ketten Fraktion und dann noch 3 Supermärkte. Weder ein Bahnhof noch einen Nahverkehr was ein überleben ohne Auto doch schwierig gestaltet. Einen Stripclub, wo jeder schon mal war der noch nach 12 Uhr nachts während der Woche ein Bier trinken wollte. Lediglich wenn Raceday ist (Pferderennen logischerweise) meinen alle, Sie wären die tollsten Menschen auf der ganzen Welt. Da wird der eigentlich recht nette Isa'ner dann vom Cowboy zum Möchtegern-Royal, also arrogantesten Arsch. Was dieses alle ca. 6 Woechige Event überschatten kann, ist das Rodeo. Und in Mount Isa ist nicht irgendein Rodeo, nein es ist das grösste in Australien! Alle Jackeroo's aus dem halben Queensland Outback strömen dann einmal im Jahr von Donnerstag bis Sonntag spät Nachts in die Stadt. Ansonsten ist es eigentlich jeden Tag das gleiche: Sonne geht auf, es wird heiss, Sonne geht unter. Hin und wieder mal eine kleine Wolke und weniger als ein Tag im Monat gibt es Regen. Was beim Waschen bzw. Trocknen von Anziehsachen sehr hilfreich ist. Nach 30 Minuten ist die Jeans trocken. Sehr schnell merkt man auch an seinen rauen Händen, dass man hier wesentlich mehr trinken sollte aufgrund der Trockenen Luft. Ansonsten erinnern die Lichter des Bergwerks in der Nacht mehr an den Ruhrpott als ans Outback. Erst wenn man 10min. raus fährt und in den klaren Sternenhimmel blick Weiss man wieder wo man sich eigentlich befindet.

Das Arbeiten als Barattendent, ein Job den wo Körperliche Arbeit weniger gefragt ist ... denkt man. Allerdings ist wird in Australien bevorzugt aus Flaschen getrunken und nicht vom Hahn ... also müssen all diese Flaschen erst mal in die Bar getragen werden ... und dann noch Stühle und Tische rein und raus und hin und her. Ja, da kann man echt manchmal ins Schwitzen kommen. Ansonsten merkt man auch recht schnell den Unterschied der Gläser kennen (nein hier gibt es nicht ein kleines oder grosses Bier ... Sevener, Tener, Fivteener, Pot, Middie, Schooner, Pint, Imperial Pint und die ml. Menge unterscheidet sich hier auch noch in jedem Staat) und auch sämtliche Kombinationen an Mix-Drinks (die doch mehr als Bier hier verkauft werden, Rum-Cola ist hier am beliebtesten dicht gefolgt von Bourbon-Cola). Geld sparen kann man allerdings recht gut, da man es lediglich in Alkohol investieren kann, neben den extrem hohen Mieten die durch die Bergleute entstehen. Selbst im sogenannten "Hostel" (was wiederlich und dreckiger ist, als ich je nur ansatzweise ein Hostel gesehen habe) Zahlt man stolze $170 für eine Woche im Voraus. Es gibt sicherlich noch den ein oder anderen wunderschönen-atemberaubenden Platz in dieser Stadt. Leider sind diese alle nicht ohne Auto zu erreichen, deshalb kann ich euch davon leider nicht berichten.